Value Investment in der Erotik Branche

 

Der Valentinstag ist vorüber, sex sells gilt 365 Tage im Jahr

 

Disclaimer und Trigger Warnung:

Das Unternehmen, das im folgenden Abschnitt analysiert und besprochen wird, steht im völligen Widerspruch zu dem, was man im Allgemeinen als ethisch verantwortliche, nachhaltige Investments bezeichnet. Sein Geschäftsmodell ist nicht politisch korrekt, seine Einnahmen resultieren aus einer schamlosen Ausbeutung des weiblichen Körpers als Lustobjekt und werden daher von nahezu allen Feministen, liberal und fortschrittlich eingestellten Personen sowie auch von Vertretern jedweder Glaubensrichtung und all jenen, die sich als religiös fundamentalistisch bezeichnen, strikt abgelehnt.

Falls Sie dennoch weiterlesen möchten oder die oben genannten Meinungen nicht teilen, viel Vergnügen!

RCI Hospitality Holdings, Inc.:

Das vormals als Ricks Cabaret bekannte Unternehmen notiert an der Nasdaq und ist eines der wenigen börsengehandelten Unternehmen im Bereich der Erwachsenenunterhaltung. Das Unternehmen ist einer der größten Betreiber von Strip Clubs und Sportsbars/Restaurants. Die Zielgruppe sind Geschäftsleute und Investmentbanker mit überdurchschnittlich hohem Einkommen, Hauptmärkte sind dabei die Ostküste mit New York und Miami sowie der Bundesstaat Texas mit den Großstädten Austin und Houston. Die meisten Clubs verfügen über hochpreisige Restaurants und Steakhäuser, in denen das Essen von ausgezeichneten Haubenköchen zubereitet wird. Bars, VIP Lounges und exklusiv ausgestattet VIP Boxen runden das Angebot ab.

Interessant ist die Geschichte des Unternehmens: Der aktuelle CEO, Eric Langan, erwarb im Alter von 21 Jahren seinen ersten Club in Texas. Das dafür nötige Investmentkapital brachte er durch den Verkauf seiner wertvollen Sammlung historischer Baseballkarten auf, insgesamt rund 40.000 US Dollar. Seit der Übernahme von Ricks Cabaret durch CEO Eric Langan befindet sich das Unternehmen auf einem stetigen Wachstumskurs. Vor allem in seinem Kernmarkt Texas akquiriert Ricks Cabaret stetig neue Stripclubs und baut sich eine dominierende Marktposition auf. Der Einbruch der Ölmärkte ab dem Jahr 2014 sorgte kurzfristig für rückläufige Erträge, seit Mitte 2016 steigen die Umsatzerlöse jedoch wieder stetig an, besonders die für das Unternehmen wichtigen VIP Gäste sorgen für Zuwächse.

Mit einer Marktkapitalisierung von nur 170 Millionen US Dollar gehört Ricks zu den Small Caps des amerikanischen Aktienmarkte, ist jedoch eine wahre Cash Cow: Bei Gesamtumsätzen von rund 135 Millionen Dollar im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende September 2016) betrug der operative Cash Flow rund 23 Millionen Dollar. Der für Anleger so wichtige Free Cash Flow (operativer Cash Flow abzüglich Ausgaben für Investitionen) wird im laufenden Geschäftsjahr laut Unternehmensangaben mindestens 18 Millionen Dollar betragen. Setzt man den erwarteten Free Cash Flow in Relation zum Enterprise Value des Unternehmens (Börsenwert zuzüglich Nettofinanzverbindlichkeiten) ergibt sich eine Free Cash Flow Rendite von rund 7 Prozent, ein sehr attraktiver Wert. Seit zwei Jahren zahlt Ricks außerdem eine Dividende und richtet seine Investmentstrategie äußerst aktionärsfreundlich aus: Altverbindlichkeiten mit hohen Zinssätzen werden schrittweise getilgt, neue Clubs werden nur dann erworben, wenn sich die Investments innerhalb von höchstens 4 Jahren vollständig amortisieren oder es anderweitige strategische Kaufgründe gibt. Ist dies nicht der Fall, gibt Ricks seine Barmittelzuflüsse mittels Aktienrückkäufen und Dividenden an seine Anleger zurück, sodass das Motto sex sells, im Gegensatz zu den meisten anderen Vertretern der Erwachsenenunterhaltung, nicht nur für das Management, sondern insbesondere auch für die Investoren gilt!